Soll ich mein Kind wirklich aus der Schule nehmen oder nicht? Das ist vielleicht deine aktuell brennende Frage.
Und das führt natürlich zu weiteren Fragen: Wie weiss ich überhaupt, ob ich das tun soll oder nicht? Wie soll ich überhaupt anfangen, darüber zu entscheiden? Das sind ganz normale Fragen, die wohl fast alle Eltern haben am Anfang.
Als ich mich mit diesen Fragen quälte, hätte ich mir gewünscht, ich hätte irgendwie eine ganz praktische Liste, die mir hätte zeigen können, wie ich überhaupt anfangen sollte, die Antworten auf meine Fragen zu finden.
Hier sind ein paar Gedankenanstösse, die dir vielleicht helfen, diese wichtige Entscheidung zu treffen.
- Wer seid ihr als Familie und was sind eure Prioritäten? Wer möchtet ihr sein und was möchtet ihr zusammen tun?
- Was sind eure Ziele? Was sind die Ziele eurer Familie?
- Bestehe darauf zu tun, was für euch als Familie richtig ist. Viele Menschen haben ganz starke Meinungen über die Bildung zu Hause und Bildung allgemein – höre ihnen zu, wenn du musst, aber lass es nicht zu, dass ihre starken Meinungen deine persönliche Entscheidungen beeinflussen!
- Kenne die Vorteile. In deinem Umfeld hörst du wahrscheinlich viele Zweifel und Fragen über Homeschooling. Doch was ist mit den Vorteilen? Denke auch über diese Höhenpunkte nach:
- Angepasste Lehrmittel: Wir können den Bedürfnissen unserer Kinder entsprechen statt, dass unsere Kinder sich dem Stundenplan der Lehrperson anpassen müssen. Lernen kann gemäss dem Lernstil, den Interessen, der Geschwindigkeit und den Fähigkeiten des Kindes individualisiert werden.
- Qualität: Der individuelle Unterricht ist sehr effizient. Auch entwickeln die Kinder selbständiges Arbeiten, Probleme lösen und lebenswichtige Fähigkeiten. Man muss sich nicht durch die Themen beeilen, sondern man kann sich die Zeit nehmen und wirklich tief lernen.
- Freiheit: Du hast die Flexibilität und Kontrolle über euren eigenen Stundenplan. Kein Stress. Keine Erwartungen. Du bist nicht an die Uhr gebunden oder den Prioritäten von anderen Menschen. Du hast die Freiheit, dich der Geschwindigkeit deiner Kinder anzupassen.
- Starke Beziehungen zwischen Familienmitgliedern: Du kannst es geniessen, zusammen zu Hause zu sein, oder draussen, oder spontane Ausflüge zu unternehmen. Du kannst reisen oder Ferien machen, wenn du möchtest. Die Kinder lernen, mit Menschen in jeder Altersgruppe umzugehen, nicht nur mit Kindern in ihrem Alter.
- Selbstvertrauen: Die Kinder erleben viel Ermutigung, Unterstützung und Möglichkeiten, um Sachen zu erforschen und erkunden. Den Kindern wird zugehört, wird viel Zeit und Raum gegeben, kreativ zu sein, zu lesen, träumen, denken und experimentieren. Sie können sie auf ihre ganz eigene Art entwickeln.
- Elterliche Freude: Das ist persönlich eine meiner Lieblingsvorteile. Ich lerne Sachen, die ich vorher nie gelernt hatte. Ich liebe es, Weltgeschichte chronologisch durchzugehen und merke erst jetzt wie alles zusammenhängt. Ich lerne so viel über Chemie und Physik und nehme die Themen auf wie ein Schwamm, zusammen mit meinen Kindern. Das macht richtig Spass und begeistert auch sie wieder in ihrem Lernen.
Die Entscheidung, ob du deine Kinder zu Hause unterrichten sollst oder nicht, liegt schlussendlich an einem einzelnen Faktor: du kennst deine Kinder.
Wir müssen uns keine Sorgen machen über den Schulstoff und uns einen Stress darüber machen, ob wir ihnen wirklich alles beibringen können. Was schlussendlich grundliegend wichtig ist, ist, dass wir gerne mit ihnen zusammen sind, zusammen Dinge unternehmen, einander richtig kennen lernen, ihnen mehr vorlesen und Zeit zusammen verbringen. Denn die Zeit geht so schnell.
Wir müssen unseren Kindern zuhören. Was sind ihre Bedürfnisse? Was ist auf ihrem Herzen?
Viele Eltern, die den Schritt ins Ungewisse wagen, und mit Homeschooling anfangen, können zusehen, wie ihre Kinder wieder auftauchen. Sie werden wieder neugierig, lebenshungrig, lerngierig. Wenn Eltern das sehen, wissen sie, dass sie alles tun würden, damit die Kinder das nicht wieder verlieren!
Das Vertrauen, dass du weisst, dass du genau das für deine Familie tust, das du tun möchtest, braucht Zeit. Und es lohnt sich, die zeit zu nehmen und über all diese Fragen nachzudenken. Was uns auch sehr geholfen hat, ist, dass wir uns nicht für Langzeit zu irgend etwas verpflichtet haben. Wir nehmen immer ein Jahr nach dem anderen. Wir werten jedes neue Schuljahr neu aus, schauen was im letzten Jahr funktionierte und was nicht, denken darüber nach, ob Homeschooling immer noch das Beste ist für jedes Kind und was wir im neuen Schuljahr vielleicht optimieren oder ausprobieren könnten. Das hilft mir, dass mich das Ganze nicht überwältigt. Das hilft mich daran zu erinnern, dass es immer darum geht, was das Beste für jedes Kind ist.
Was auch sehr wichtig war/ist, keine Angst davor zu haben, verschiedene Methoden auszuprobieren und zu schauen, was am Besten zu den Kindern passt (ich habe mit verschiedenen Bildungsphilosophien und Unterrichtsstilen experimentiert; manche haben wir dann schnell wieder weg gelassen, während andere zu grossen Favoriten wurden).
Mit etwas Research über Homeschooling allgemein, zusammen mit der tiefen Kenntnis, die du bereits hast über deine Kinder, wirst du herausfinden können, ob Homeschooling für deine Familie die beste Wahl ist oder nicht.