Mathematik vom Zürcher Lehrmittelverlag

Das Mathematik Lehrmittel vom Zürcher Lehrmittelverlag kennen wir schon lange. Als wir damals Schnüseli nach der 1. Klasse aus der Schule nahmen, versuchten wir es zuerst weiter mit dem Schweizer Zahlenbuch. Das klappte gar nicht. Mit ihr wechselten wir dann schliesslich auf RightStart, einem amerikanischen Lehrmittel, welches wir bis zum letzten Schuljahr (bis und mit der 7. Klasse) benützt haben. Schnüggu arbeitete viele Jahre im St. Galler Mathematik Lehrmittel „logisch„, ehe er dann in der 6. Klasse für ein Jahr mit dem Schweizer Zahlenbuch arbeitete, um sich evtl. auf einen Wechsel in die Volksschule in der Oberstufe vorzubereiten. Ihm bereitete die Arbeit mit dem Zahlenbuch gar keine Probleme. Aber Mathematik ist auch eines seiner stärksten Fächer.

Hintergrund: Beide Kinder haben aber in all den Primarstufenjahren immer wieder mit den tollen Arbeitsheften des Zürcher Lehrmittelverlags ihre Arbeit in Mathematik ergänzt. Jedes Jahr arbeiteten sie zu bestimmten Zeiten und Themen in den verschiedenen Heften und das gefiel ihnen sehr gut. Unser absolutes Lieblingsarbeitsheft war dabei ganz klar das Geometrieheft. Es gab Jahre, in denen ich die fünf Arbeitshefte eigentlich nur kaufte wegen dem Geometrieheft. Das füllten sie eigentlich meistens jedes Jahr gänzlich aus, denn es machte ihnen Spass, Geometrie in diesen Heften zu erarbeiten. Erst seit diesem Schuljahr arbeiten beide Kinder nun exklusiv mit dem Mathematik Lehrmittel für die Oberstufe vom Zürcher Lehrmittelverlag.

Beschreibung: Das Mathematik Lehrmittel vom Zürcher Lehrmittelverlag gibt es für die 1.-9. Klasse. Es gibt immer ein Themenbuch, in dem die Themen eingeführt werden, und Arbeitshefte. In der 1.-6. Klasse sind es 4-5 Arbeitshefte (Zahlen und Ziffern, Addition & Subtraktion, Multiplikation & Division, Grössen & Daten und Geometrie) und ab der 7. ist es dann nur noch ein (dickes) Arbeitsheft, jedoch erhältlich auf drei verschiedene Niveaus (Arbeitsheft I – hoch, Arbeitsheft II – mittel, Arbeitsheft III – tief). Dazu kommen Übungen online, wie zum Beispiel für die Oberstufe. Anscheinend wurde das Lehrmittel auf Primarstufenbasis komplett überarbeitet und gibt es nun auch Zugriff auf die webbasierte Lernsoftware Mathematen via Lizenz und die Lernsoftware Fertigkeitstraining wurde auch neu programmiert.

Für Lehrpersonen gibt es noch den Lehrerkommentar und die Lösungen der Aufgaben im Themenbuch und der Arbeitsheften. Beides habe ich nun erst seit diesem Schuljahr. Der Lehrerkommentar ist digital und sehr einfach zu bedienen.

Was uns gefällt: Wie bereits im Hintergrund gesagt, bin ich begeistert von der Struktur und dem Aufbau der Lehrmittels in der Primarstufe. Die Arbeitshefte sind thematisch klar von einander getrennt, das Kind kann in dem Heft arbeiten, wozu es gerade Lust hat. Auch sind sowohl das Buch, wie auch die Hefte einfach designed, ohne zu viel Ablenkung. Es macht einen ruhigen Eindruck, gerade für Kinder, die eher etwas Mühe haben mit der Konzentration oder auch mit Mathematik.

In der Oberstufe finde ich das Lehrmittel doch recht anders als in der Primarstufe. Es gibt nur noch ein Arbeitsheft und das ist sehr dick. Das Design ist nach wie vor sehr einfach und ruhig. Es gibt viel weisse Leerfläche. Das gefällt beiden Kindern. Es ist sehr übersichtlich und es ist klar, was in jeder Aufgabe erwartet wird. Auch gefällt uns, dass die Arbeitshefte nach Niveau differenziert sind. Dazu habe ich aber unten auch noch einen Kommentar.

Der Lehrerkommentar und auch die Lösungen sind einfach zu benützen und hilfreich. Der Lehrerkommentar enthält genug Erklärungen und Informationen, um auch schwierigere Themen erklären zu können.

Was uns nicht gefällt: Schnüggu war in der Unterstufe mit diesen Lehrmittel unterfordert. Er fand es zu einfach und langweilig. Deswegen sind wir auf „logisch“ umgestiegen, was ihm besser entsprach. In der Oberstufe gefällt uns nicht so gut, dass es im Arbeitsheft sehr viele Aufgaben gibt (wir haben Arbeitshefte I und II) und beiden Kindern geht die Arbeit an einem einzelnen Thema deutlich zu lange (wir waren sicher drei Monate nur am Pythagoras!). Klar müsste man besser abschätzen können, welche Aufgaben jetzt gemacht werden müssen und welche nicht, aber das ist manchmal gar nicht so einfach. Es gibt im Heft Aufgaben mit kleinen Pfeilchen daneben. Dies sind wohl die Extra-Aufgaben (obwohl ich das nirgends so gelesen habe), die „freiwillig“ sind. Diese haben wir zum Teil dann auch ausgelassen.

Einfaches, ruhiges Design, aber viele Aufgaben

Für Schnüggu haben wir das Arbeitsheft I, da Mathematik ihm bis jetzt Spass gemacht hat, und er es eigentlich ring kann. Doch leider ist der Spass an Mathematik dieses Jahr ein bisschen verloren gegangen, evtl. gerade wegen dem Arbeitsheft. Das Arbeitsheft I hat zum grössten Teil die gleichen Aufgaben wie in den anderen beiden Heften und noch zusätzliche, schwierige Aufgaben zum Knobeln und Tüfteln und Dranbleiben. Das gefiel Schnüggu gar nicht. Er hatte keine Lust, um sich in ein Thema zu vertiefen und noch mehr Aufgaben zu machen. Er fand die Aufgaben der Grundanforderung schon genug („Ich kann es doch jetzt schon“) und wollte nicht noch mehr machen. Ich denke, das Arbeitsheft I ist sicher nicht schlecht in der Schule, wenn die Kinder eine bestimmte Anzahl Stunden Mathematik Unterricht haben und sich langweilen, wenn sie fertig sind. Doch im Homeschooling ist Schnüggu sicher nicht der einzige, der eher minimalistisch unterwegs ist und den Sinn nicht dahinter sieht, noch mehr und noch schwierigere Aufgaben zu lösen, wenn er ja jetzt schon 15 Aufgaben zum gleichen Thema erfolgreich gelöst hat. Aber es gibt sicher auch Jugendliche, die gerne tiefer gehen möchten und solche Herausforderungen lieben! Ihr kennt eure Kinder am besten, jedoch kann ich das Arbeitsheft Niveau I nicht vorbehaltlos empfehlen – nicht einmal für Jugendliche, die gerne und gut Mathematik machen.

Fazit: Das Mathematik Lehrmittel des Zürcher Lehrmittelverlags gefällt uns auf der Primarstufe deutlich besser als auf der Oberstufe. Aber auch auf der Oberstufe ist es nicht schlecht. Man muss die Aufgaben einfach selektionieren, damit die Arbeit den Kindern nicht verleidet und sie mit dem ganzen Material in einem Schuljahr durchkommen. Wir sind unsererseits nicht ganz sicher, ob wir in der 8. und 9. Klasse mit diesem Lehrmittel weiterfahren.