USA Reise

Was lange währt, kommt endlich gut! Endlich, nach vielen Jahren der Planung und des geduldigen Wartens, bis die USA ihre Grenze wieder öffnete und es die Covid-Situation wieder zuliess, und in letzter Minute, ehe das Homeschooling unserer Tochter vorbei ist, konnten wir Ende März unsere USA-Reise antreten!

Wir flogen nach New York, wo wir drei vollgepackte Tage verbrachten. Neben dem üblichen Sightseeing, war es mir als Homeschool-Mama besonders wichtig, mit den Kindern das 9/11 Memorial Museum anzuschauen. Das Besondere daran war, dass ich persönlich die Führung im Museum übernehmen konnte, da ich an diesem schrecklichen Tag selber in den Vereinigten Staaten lebte und mich noch ganz genau daran erinnern kann, was an diesem Tag alles geschah. So konnte ich viel erzählen und auch mein eigenes Erleben miteinfliessen lassen, damit auch sie diesen wichtigen Tag in der Geschichte der USA und der Welt begreifen und nicht vergessen.

Natürlich verbrachte ich mit meiner Künstlerin auch einige wunderschöne Stunden im Metropolitan Museum of Art, wo Schnüseli vor allem viel Zeit in der Impressionismus-Abteilung bei ihren Lieblingsmalern Van Gogh und Monet verbrachte. Dies war ein absoluter Höhepunkt für sie auf unserer Reise, aber auch für mich.

Nach New York ging es weiter nach Lancaster, Pennsylvania, da ich den Kindern das Leben der Amischen zeigen wollte und dabei natürlich auch wollte, dass sie ihre Geschichte erfuhren, v.a. in Verbindung mit der Verfolgung, die die Täuferbewegung hier in der Schweiz und in anderen europäischen Ländern im 16. Jahrhundert erleben mussten. Auch dies gehört zur Geschichte des Christentums und der Reformation. Es war besonderes lustig, mit den Amischen auf Deutsch zu sprechen („Pennsylvania Dutch“)!

Danach zogen wir weiter nach Philadelphia, welches auch eine überaus historische Stadt ist, und wo die Kinder viel lernten über William Penn, der aus Philadelphia ein religiöses Experiment machen wollte (deshalb auch „Stadt der brüderlichen Liebe“ genannt), aber wo schlussendlich auch die Unabhängigkeitserklärung unterschrieben wurde und von wo einer der Gründerväter Amerikas, Benjamin Franklin, stammte. Ein Besuch bei der Liberty Bell, die ein Wahrzeichen für verschiedene Freiheitsbewegungen ist (allen voran die Befreiung der Sklaven), durfte natürlich nicht fehlen.

Nach einem kurzen Ausstecher nach Cape May, wo wir etwas Küstenluft schnupperten, viele Delfine sahen und am Strand schlenderten, fuhren wir weiter nach Washington D.C., der grossartigen Hauptstadt Amerikas. Wir fuhren aber via Annapolis, einer kleinen Stadt, wo nicht nur die Naval Academy ist, aber die sich als eine der ersten Städte Amerikas Hauptstadt nennen durfte. Dort steht das am längsten benützte Parlamentsgebäude der USA.

In Washington D.C. erfuhren die Kinder dann wiederum allerlei Wissenswertes über die Geschichte Amerikas (dank bezahlten Führungen, aber auch dank dem, dass ich als High School Schülerin das Fach „Die Geschichte der USA“ belegen musste 😉 ), vom ersten Präsidenten, George Washington, zum 16. Präsidenten, Abraham Lincoln, und wie wichtig beide waren, bis hin zur modernen Politik Amerikas mit einem Besuch beim Weissen Haus und dem Parlamentsgebäude („Capitol“).

Nach Washington D.C. verliessen wir den Norden und fuhren in den Süden der Staaten und zwar nach Jamestown, wo die ersten Siedler aus England angekommen waren und das berühmt ist für die Geschichten von Pocahontas und dem ersten Thanksgiving-Fest. Wir besuchten das „lebendige“ Museum (ein bisschen zu vergleichen mit dem Ballenberg) und waren besonders beeindruckt von der Tatsache, wie drei so ganz verschiedene Kulturen – die Engländer, die indigene Bevölkerung Amerikas und die aus Afrika gebrachten Sklaven – zusammen arbeiten mussten, um Amerika aufzubauen. Ohne jeweils den anderen wäre es nicht gegangen! Natürlich wurde dabei viel über die Behandlung der Ureinwohner und der Sklaven diskutiert.

Rund 1 1/2 Wochen später kamen wir in Charlotte an, wo ich ca. vier Jahre gewohnt und gearbeitet habe und wo wir insgesamt etwas über zwei Wochen blieben, um viele Freunde zu besuchen. Hier lernten die Kinder vor allem sehr viel über die hiesige amerikanische Kultur, indem sie in das Leben unserer Freunde eintauchten und sogar eine Middle School (6.-8. Klasse) besuchen durften (davon keine öffentlichen Fotos aus Datenschutzgründen).

Schlussendlich war noch eine Woche Disney World in Orlando zusammen mit unseren Freunden angesagt, was auch für eine Homeschool Familie reines Vergnügen und ein unglaubliches Erlebnis war – echte Ferien halt – ohne irgendwelche versteckten Lernziele! 😉 Jedoch besuchten wir auf dem Hinweg auch noch Savannah, eine wunderschöne Südstaaten-Stadt in Georgia, wo wir über die Geschichte des Südens, v.a. auch in Hinsicht auf die Sklaverei und den Bürgerkrieg, lernten und zum ersten Mal die besonderen Lebendeichen sahen.

Auf dem Rückweg aus Florida zurück nach Charlotte übernachteten wir auf Jekyll Island – eine wunderschöne Insel an der Küste von Georgia – mit dem hoch interessanten Rettungszentrum für Meeresschildkröten, ihrem einmaligen Treibholzstrand (entstanden durch Stranderosion), den verschiedenen, frei herumlaufenden Tieren und den wunderschönen Stränden. Da der Atlantik hier ca. 20 Grad warm war, durfte natürlich ein kurzes Bad darin auch nicht fehlen.

Als Homeschool-Mama fand ich es besonders spannend, wie sich die Geschichte der USA wunderschön präsentierte mit dieser Reise entlang der Ostküste. Wir waren in einigen der ersten Hauptstädte der USA (Philadelphia, Annapolis, New York und ab 1800 Washington D.C.), wir lernten viel über die Gründungsväter der USA, über den Revolutionskrieg gegen England, über die wichtigsten Präsidenten, über die Sklaverei, über die indigene Bevölkerung und über den Bürgerkrieg zwischen Norden und Süden. Alles kam in einer eindrücklichen Präsentation über alle 46 Präsidenten ausgerechnet im Magic Kingdom im Disney World zusammen (Ha! Doch im Disney World etwas gelernt!). Aber auch sonst konnten vor allem die Kinder viel über die heutige amerikanische Kultur und Politik lernen. Ich bin froh, haben wir während der Hälfte unserer Reise wie Einheimische gelebt und waren wir nicht nur als Touristen da. Sie haben mit amerikanischen Gleichaltrigen Freundschaft geschlossen und wieder einmal waren wir alle froh, dass sie so gut Englisch können, so dass es keinerlei Sprachbarrieren gab.

Eindrückliche Präsentation über die 46 Präsidenten der USA im Disney World

Dankbar und glücklich schauen wir nun also auf diese 5-wöchige Reise zurück und können euch diese geschichtsträchtige Reise vom Norden zum Süden der Ostküste entlang vor allem auch als Homeschool-Familien wärmstens empfehlen!

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