Ich habe beschlossen, an einer 31-tägigen Schreibherausforderung teilzunehmen und zwar genau hier in diesem Blog. Es geht in dieser Herausforderung darum, dass ich fünf Minuten lang ohne Unterbrechung über ein bestimmtes Wort schreibe. Die Wörter sind vorgegeben, und ich werde versuchen, über jedes Wort in Bezug auf Homeschooling zu schreiben.
Ich hoffe, dass diese Serie euch ermutigt und befähigt in eurer eigenen Homeschool-Reise!
Die erste Wortanregung in dieser Serie ist: WARUM
Bereit? Ich setzte nun meinen Timer für fünf Minuten… Achtung, fertig, LOS!
Während meinen vielen Jahren im Ausland kannte ich ziemlich viele Familien, die ihre Kinder zu Hause unterrichteten. Ich hatte auch schon einige Male zugeschaut beim Homeschooling und für mich war immer klar: „Das könnte ich nie!“ („Und möchte ich auch nicht!“)
Etliche Jahre vorwärts, und ich bin nicht nur verheiratet, sondern wir sind als Familie nach etlichen Jahren in Kirgisistan zurück in der Schweiz. Unsere Tochter ist in der 1. Klasse und es geht ihr nicht gut. Sie klagt über Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, bekommt Hautausschläge und schliesslich geht sie viel zu oft auf die Toilette. Die Kinderärztin diagnostiziert Stress. Ich kann es kaum glauben! Sie ist knapp sieben Jahre alt, hat bereits eine Phobie vor Mathematik und eine Prüfungsangst entwickelt und es geht ihr psychisch sehr schlecht. Eine Privatschule kommt für uns nicht in Frage, aber ich denke gleich an die etlichen Homeschool-Familien, die ich bereits kennen gelernt hatte. Sollen wir homeschoolen? Die Antwort zu dieser Frage kommt im Kontakt mit Berner Homeschool-Familien, die uns ermutigen und bestätigen, dass dies im Kanton Bern erlaubt ist.
Wir fangen an, alle Stresssymptome sind wie von Zauberhand sofort verschwunden. Ein halbes Jahr später möchte Schnüggu auch zu Hause bleiben und richtig rechnen (nicht so wie im Kindergarten bis dahin). Warum auch nicht?
Das ist also der ursprüngliche Grund, weshalb ich meine Kinder zu Hause unterrichte. Mittlerweile ist aber viel mehr daraus geworden. Mittlerweile habe ich meine Kinder besser kennen gelernt. Ich weiss nun, dass unsere Tochter hochsensibel ist, und die Schule mit den vielen SchülerInnen in einer Klasse, dem Leistungsdruck und den vielen Anforderungen allgemein zu viel für sie wäre. Ich weiss auch, dass unser Sohn sehr wahrscheinlich hochbegabt ist und konstant herausgefordert werden muss. Er würde sich sehr wahrscheinlich in der Schule langweilen und schnell zu einem frustrierten Mindestleister werden. Ich kenne ihre Stärken und Schwächen, fördere ihre Stärken und gebe ihnen viel Zeit dafür, und zusammen arbeiten wir stetig und geduldig an ihre Schwächen.
Nach sechs Jahren bin ich überzeugt: Homeschooling ist das Richtige für meine Kinder und für unsere Familie. Deshalb unterrichten wir unsere Kinder zu Hause.
Herausforderung: Kannst du in fünf Minuten sagen oder aufschreiben, warum du deine Kinder zu Hause unterrichtest?