Ich liebe Homeschool Exkursionen. Es gibt so viel Spannendes zu sehen und zu erleben und am liebsten würde ich den Kindern die Möglichkeit geben, fast nur auf diese Art zu lernen, aber leider lässt es das Budget nicht so ganz zu. Aber wie ihr vielleicht auf meinem Blog bereits gesehen habt, suchen wir sogar in unseren Ferien immer wieder nach Exkursionsmöglichkeiten!
Exkursionen helfen auf wunderbare Weise, den Kindern den Wert des lebenslangen Lernens mitzugeben, während man zusammen neue Orte erlebt und entdeckt. Manchmal gibt es uns auch die gerade nötige Inspiration, die wir im Homeschool-Alltag brauchen und bestätigt uns wieder einmal, warum wir eigentlich die Kinder auf diese Weise bilden möchten, statt sie in die Schule zu schicken.
Durch Exkursionen wird das Lernen erst richtig lebendig. Es ist eins, etwas über die Römer zu lernen, indem man darüber liest, doch es ist etwas ganz anderes, wenn man selber römische Orte wie Augusta Raurica oder Vindonissa besucht.
Exkursionen machen also Spass. Doch selber so eine Exkursion zu organisieren kann auch recht stressig sein. Es folgen nun acht Tipps, wie du eine erfolgreiche, stressfreie Exkursion planen kannst.
Eine Exkursion auswählen
Es gibt so viele Orte, womit du anfangen kannst: Museen, Nationalpärke, Zoos, das Theater, usw. Doch es gibt auch ganz normale Orte, die eine grossartige Exkursion anbieten, wie zum Beispiel Verteilzentren der Post oder von grossen Supermarktketten oder eine Fabrik. Frag doch nach, ob lokale Geschäfte, Fabriken oder Sportanlagen Führungen anbieten. Oder vielleicht Bauernhöfe? Die Feuerwehr? Naturschutzzentren? Du kannst auch deine eigene Stadt als Tourist durchforschen und herausfinden, was andere in deiner Stadt unbedingt sehen oder erleben möchten.
Du könntest auch dienende Exkursionen planen, z.B. zusammen in einer Suppenküche für Randständige dienen oder in einem Tierheim. Führe auf deinem Computer oder in deiner Agenda eine Liste von möglichen Exkursionen und aktualisiere sie immer wieder. Frage auch deine Kinder, wo sie gerne mal hingehen oder was sie sehen möchten.
Wir versuchen mindestens eine Exkursion pro Monat zu machen und das sind immer die Höhepunte in unserem Schuljahr.
Wer kommt mit auf diese Exkursion?
Du kannst natürlich alleine, als Familie, gehen, aber vielleicht kannst du auch andere fragen, ob sie mitkommen möchten. Vielleicht gibt es eine andere Homeschool-Familie, die du gerne besser kennen lernen möchtest? Manche Führungen werden nur für Schulklassen angeboten. In diesem Fall möchtest du vielleicht deine Exkursion in der Mailingliste vom Verein Bildung zu Hause ausschreiben oder auch hier auf diesem Blog. Oder vielleicht kennst du mittlerweile einige nette Homeschool-Familien, mit denen du dich gut verstehst, und du fragst ganz spezifisch nur sie an. Vielleicht musst du auch etwas auf das ausgeschriebene Alter für die Führung schauen und spezifisch nur Familien fragen, die dem erwarteten Alter entsprechen.
Was für eine Exkursion möchtest du machen?
Vielleicht brauchen deine Kinder und du einfach eine Pause, dann musst du dir selber keinen Druck machen und könnt ihr den Tag einfach so geniessen, wie er ist — ohne Ziele oder Pläne. Sei einfach vor allem Mama und nicht „Lehrerin“ an diesem Tag. Doch wenn du vom Tag gerne etwas mehr rausholen möchtest, dann solltest du voraus planen.
Das Beste daraus machen
Viele Orte bieten auf ihrer Website gratis Lehrmittel für Lehrpersonen an. Diese kannst du herunterladen und bereits vor der Exkursion mit deinen Kindern anschauen und bearbeiten (wie zum Beispiel auf der Website des Verkehrshauses Luzern zum Thema „Medien“).
Du kannst deine Kinder aber auch auf andere Art und Weise auf das Thema vorbereiten. Wenn du zum Beispiel ein Planetarium besuchst, kannst du vorher mit einigen Bibliotheksbüchern oder im Internet bereits einiges über Astronomie lesen. Andererseits kann es ja auch gut sein, dass ihr bereits ein bestimmtes Thema durchforscht habt und die Exkursion nun als praktisches Erlebnis am Ende des Themas gemacht wird (zum Beispiel unsere Exkursion ins Technorama nach unserem Thema „Mikroskopie“).

Du kannst deine Kinder auch fragen, was sie denn gerne während der Exkursion lernen möchten. Oder du kannst am Tag danach die Exkursion noch einmal mit deinen Kindern besprechen und sie fragen, was ihnen besonders gefallen hat oder was sie überrascht hat, ob ihre Fragen beantwortet wurden oder sie nun neue Fragen haben, ob sie diesen Ort anderen weiterempfehlen würden oder nicht, usw. Viele haben auch ein Lerntagebuch, in dem die Kinder nach einer Exkursion etwas darüber schreiben. Wir persönlich tun dies nicht mehr, da ich merkte, dass die Kinder sich bloss wegen der Voraussicht des Lerntagebuches nicht mehr auf die Exkursionen freuten.
Plane zu deiner Zweckmässigkeit
Wenn du andere zu deiner Exkursion einladen möchtest, wird es unmöglich sein, ein Datum und eine Zeit zu finden, welche allen passt. Also macht es am meisten Sinn, wenn du die Exkursion so planst, dass es für deine Familie passt und dann lädst du einfach andere ein, dann auch mitzukommen. Das tönt vielleicht egoistisch, aber warum solltest du, als Organisator der Exkursion, mehr Stress haben, weil du die Exkursion an einem Datum organisierst, welches für euch als Familie nicht gut passt?
Informiere ausführlich
Etwas, das am meisten Zeit beansprucht, wenn du eine Exkursion organisierst, ist das Beantworten von Fragen und E-Mails. Am einfachsten geht es, wenn du die wichtigsten Details in einem E-Mail oder zum Beispiel hier auf dem Blog schreibst. Die Details sollten unbedingt das Folgende beinhalten:
- das Datum
- die Zeit
- der Ort
- die Kosten
- wohin die Bezahlung geschickt werden soll
- was geschieht, wenn die Exkursion abgesagt werden muss
Decke deine Kosten
Wenn du eine Exkursion an einen Ort planst, wo es eine Mindestanzahl an Personen in der Gruppe braucht, dann kann ich nur empfehlen, dass du von den TeilnehmerInnen verlangst, ihren Kostenbeitrag mindestens zwei Wochen vor der Exkursion zu überweisen. Dies hilft, damit du nicht die ganzen Kosten der Exkursion zahlen musst, falls in letzter Minute Familien plötzlich absagen. Denke über die folgenden wichtigen Punkte nach:
- Zahlst du Geld zurück, ausser wenn die Exkursion abgesagt wird?
- Lässt du Ersatz zu (d.h. eine vierköpfige Familie, die für die Exkursion bezahlt hat, kann nun nicht kommen, doch eine andere vierköpfige Familie möchte nun stattdessen kommen)? Wenn ja, wer zahlt die ursprünglich eingeplante Familie zurück — du oder die Ersatzfamilie?
- Zahlst du Geld zurück an die Familien, die plötzlich absagen (müssen), wenn es die Kosten der ganzen Exkursion nicht beeinträchtigt?
- Erlaubst du auch spätere Einzahlungen und Anmeldungen, wenn die Mindestanzahl an Personen erreicht wurde?
Kenne die Details
Denke gut darüber nach, ob du alle Fragen gestellt hast, die ihr und die anderen teilnehmenden Familien wissen müsst. Dies hilft die späteren Telefonate und E-Mails zu reduzieren. Denke an die verschiedenen Familien, die sich angemeldet haben, vielleicht mit Kindern in einem anderen Alter als du sie hast.
- Verlangt der Ort eine Mindest- oder Höchstanzahl der Teilnehmer?
- Wie viel kostet es? Für welches Alter ist es geeignet? Müssen auch Kinder unter 6 Jahren zahlen? Wird der Museumspass akzeptiert? Gibt es Gruppenrabatte? Gelten die Gruppenrabatte auch noch, wenn bestimmte Familien RailAway Angebote haben?
- Braucht es ein bestimmtes Mindestalter oder bestimmte Fähigkeiten?
- Wie sieht die Parksituation aus oder sollten die Familien besser zusammen oder mit dem ÖV kommen?
- Gibt es bestimmte Gefahren oder Einschränkungen?
- Muss die Gruppe aufgeteilt werden? Wenn ja, wie? Gemäss Alter/Klassenstufe oder einfach nach Anzahl der Kinder?
- Dürfen erwachsene Begleitpersonen dabei sein? Wenn nicht, wie viele Begleitpersonen dürfen dabei sein und wer sind diese Begleitpersonen?
Unter dem Titel „Exkursionen“ findet ihr praktisch alle Exkursionen, die wir in den letzten vier Jahren gemacht haben. In einem anderen Post werde ich noch verschiedene Tipps für mögliche Exkursionen geben.